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Besuch für - Theodorus Berkelmann

Tue, 23 Oct 2018 05:20:53 +0000 von Christian Schräder

Familiären Besuch hatte die St. Johanniskirche von den Berkelmanns aus Düsseldorf: Dr. Klaus-Georg Berkelmann mit Ehefrau Marielle und Sohn Moritz. Das große Portrait ihres Ahnherren, Theodorus Berkelmann (historisch auch Berckelmann oder Berckelman geschrieben), ist – wie auch die Portraits der anderen Prediger an der Rats- und Marktkirche St. Johannis – im Kirchenschiff zu sehen.

Theodorus Berkelmann, geboren 1576 in Neustadt, wurde im Jahre 1601 „mit höchstem Ruhm“ zum Doktor der Theologie promoviert, war zunächst Professor an der berühmten „Julia“ (gemeint ist die Universität Helmstedt), danach Abt von Amelungsborn und Generalsuperintendent der Diözese Göttingen.

Berkelmann setzte sich für die Einigung von Lutheranern und Calvinisten ein. Höchst unruhige Zeiten durchlebte er. So musste er 1629 nach der Besetzung der Abtei durch Katholiken nach Einbeck fliehen. 1630 wurde er Generalsuperintendent in Göttingen, einer Stadt, in der das Kirchenwesen zu dieser Zeit darniederlag und die auch nicht zur Ruhe kam, da der Dreißigjährige Krieg seine Furchen durch die Stadt zog. Berkelmann selbst erlitt in den kriegerischen Auseinandersetzungen eine schwere Kopfverletzung. Sein Haus erhielt bei einem Angriff der von Octavio Piccolomini, dem General Wallensteins, befehligten Truppen einen Treffer durch eine Kanonenkugel. Das Ende des grausigen Krieges im Jahr 1648 erlebte er nicht mehr. Er starb 1645 im Alter von 69 Jahren in Göttingen.

Bis zu seinem Tod blieb er Abt des Klosters von Amelungsborn und wurde gerühmt für seine Tätigkeiten zum Wohle des Klosters. Am 7. Februar 1613 hatte er in Wolfenbüttel Anna Sophia, die älteste Tochter des fürstlich braunschweigischen Hausmarschalls Henrich Mehrdorf geheiratet und mit ihr eine große Familie mit zehn Söhnen und zwei Töchtern gegründet. Mit sichtlicher Freude und Bewegung standen nun seine heutigen Nachfahren erstmals unter dem Portrait von Dr. Theodorus Berkelmann, das auf der Empore links neben dem jüngst neu eingesetzten Fenster über dem Nordeingang seinen Platz hat. Es ist eines der ganz wenigen auf Holz gemalten Bildnisse von Pastoren der Rats- und Marktkirche St. Johannis, mithin besonders empfindlich und ein besonderer Schatz. Für die Zeit der Innenrenovierung wird es sorgsam verpackt und möglichst auch aufgearbeitet, ehe es wieder an seinen angestammten Platz zurückkehrt.
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