14-täglich stapeln sie sich in den Göttinger Wohngebieten am Straßenrand vor den Hauseingängen: Die Gelben Säcke. Sie zeigen an, wie viel Verpackungsmüll allein in diesen Tagen angefallen ist, ganz überwiegend aus Plastik. Der Gelbe Sack ist fraglos ein sinnvolles Recyclinginstrument. Aber ginge es auch mit weniger Plastik?
Aktuelle Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen führen uns vor Augen, dass winzige Kunststoffteile in unserer Umwelt allgegenwärtig sind. Schreckliche Bilder von sterbenden oder verendeten Tieren machen uns klar, dass Kunststoffe nicht einfach verschwinden, wenn sie im Gelben Sack abtransportiert wurden. 99,8 % der Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar und vieles davon gelangt als Mikroplastikteile in die Umwelt. Ist es noch möglich, etwas gegen die Vermüllung der Umwelt zu tun?
Was bietet die Kirche an? Welche Handlungsmöglichkeiten haben Einzelne? Hören Sie dazu den Vortrag von Anna Neumann, Referentin im Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz und Leiterin des Projekts „Zukunft leben - ein Nachbarschaftsprojekt“ im Haus kirchlicher Dienste Hannover am Donnerstag, 17. Oktober um 19 Uhr im Großen Gemeindesaal der Rats- und Marktkirche St. Johannis in Göttingen. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur gemeinsamen Erörterung.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Ev. Stadtakademie Göttingen (weitere Infos: www.ev-stadtakademie-goe.de)
Offene Türen laden zum Eintreten ein. Die Rats- und Marktkirche St. Johannis ist ein Besuchermagnet. Warum? Ein Hingucker eben, im Herzen Göttingens. Der nach dem ersten Teil der Innenrenovierung hell scheinende Altarraum zieht die Blicke an, lockt zum Betrachten aus der Nähe. Derzeit „nur“ der Altarraum, weil das Kirchenschiff wegen der Renovierungsarbeiten gesperrt ist. Wer aber nur gedacht hatte, St. Johannis verlöre wegen der verringerten Raumkapazität, des veränderten Eingangs und des am Alltag gelegentlich die Andacht störenden Lärms seine Attraktivität, der irrt.
Fast zeitgleich zum Vorjahr betrat am 11. Oktober um 12.05 Uhr der 10.000 Besucher im Jahr 2019 die Kirche durch den Seiteneingang am Südflügel: Heinrich Müllner aus der niederösterreichischen Marktgemeinde Michelhausen weilte mit seiner Tochter Tanja Braun aus Anlass einer Familienfeier in Göttingen und hatte die Gelegenheit zum Blick in die Kirche genutzt. Kirchenöffner Björn Stahl hatte wie im Vorjahr das Vergnügen, den Gästen den Gruß zu entbieten und sie zum Eintritt in den Altarraum einzuladen. Kirchenvorstandsmitglied Simone Weill belohnte den Jubiläumsbesuch mit Freikarten für eine Turmführung am Samstag um 12 Uhr auf den Nordturm der Rats- und Marktkirche St. Johannis und gab ein Glas Marmelade aus Pastor Schmidts Garten mit auf den Weg zur Familienfeier.
Nur zu gern wären alle Beteiligten aus dem großen Kreis der Kirchenöffner bei diesem erfreulichen Ereignis dabei gewesen. Sie machen in ihren i. d. R. zweistündigen Schichten freudig weiter und gewährleisten seit diesem Jahr, dass St. Johannis an jedem Tag rund um die Woche zwischen zwei und sechs Stunden für Besucher geöffnet sein kann. Sie nehmen auch gern noch weitere Interessenten für die Kirchenöffneraufgabe auf, und wer weiß, wer den nächsten Jubiläumsgast begrüßen darf.
Quelle: Schräder
Besucher 10.000 in St. Johannis 2019, KV-Mitglied Simone Weill mit Tanja Braun und Heinrich Müllner
Es läuten die Glocken sonntags um zehn Minuten vor 11 Uhr an St. Johannis, der Küster öffnet die Kirchentür und der Pastor wartet wie selbstverständlich, dass jemand kommt. Ist das wirklich so? Würde das reichen?
Als Motivation für den Kirchgang sind emotionale Gründe zu finden. Die Atmosphäre muss ansprechen, ein Wohlfühlen muss sich einstellen, eine intellektuelle Forderung darf durchaus dabei sein. Man hält inne, betrachtet das Alltagsgeschehen aus einer Situation der Ruhe heraus. Man nimmt gern etwas mit.
Hinderungsgrund ist in erster Linie der Umstand, dass ausgerechnet die sonntäglichen Gottesdienste diejenigen kirchlichen Angebote sind, die mit der höchsten Zugangsschwelle ausgestattet sind. Ausgerechnet dort, wo die Kirche ihre Alleinstellungsmerkmale, Inhaltlichkeit des Wortes, räumliche, instrumentale und kantorale Qualität, im Besonderen ausspielen kann, muss man durch vieles zunächst Undurchschaubares hindurch - Liturgie nennt es sich -, ehe man zum Kern vordringt, der Predigt. Und selbst hier sind die zugrundegelegten Texte häufig sehr weit vom Alltag der Menschen entfernt. Nicht jede pastorale Interpretation erschließt den Zusammenhang mit der Erfahrungswelt der Teilnehmenden.
Ähnliches gilt für die Kirchenlieder. Denken Sie an Trauerfeiern. Hier nehmen in größerer Zahl eher kirchenferne Menschen teil. Da wird kaum noch mitgesungen. Vermehrt werden hier Lieder aus dem Popularbereich gewünscht.
Kommt deshalb sonntags bald kein Neuer mehr? Der sonntägliche Gottesdienst hat eine Zukunft, wenn er nicht nur die versammelt, die unter sich bleiben wollen, sondern auch andere Gruppen hinzunimmt, sich gern gelegentlich thematisch einer speziellen Berufsgruppe oder gesellschaftlich relevanten Erscheinungen widmet, Dritte teilhaben lässt an inhaltlicher und formaler Gestaltung. Das interessiert dann auch Angehörige, Freunde und schlicht Neugierige. Der Kirchgänger wird Multiplikator. Und schon lautet die Antwort auf die Frage: „Sonntags, Kirche?“ – „Ja, gern.“
Erntedankfest in St. Johannis mit einem Gottesdienst, den Superintendent i. R. Klaus Steinmetz hält: Dazu laden wir am Sonntag, 6. Oktober 2017 um 11 Uhr in die Rats- und Marktkirche St. Johannis ein.
Wofür habe ich zu danken? Was durfte bei mir im vergangenen Jahr wachsen und reifen? Was war und ist wirklich wichtig? Das Erntedankfest bietet Gelegenheit, darüber nachzudenken. Wachsen und Gedeihen in Partnerschaft und Familie, große und kleine Erfolge im Beruf – da ist so viel, wofür wir danken können. So lenkt der Sonntag den Blick auch über den eigenen Tellerrand hinaus und ruft zum verantwortungsvollen Teilen von Besitz und Ressourcen auf.
Wer dankt, sieht nichts als selbstverständlich an. Darüber lässt sich trefflich sprechen, zum Beispiel bei dem im Anschluss an den Gottesdienst stattfindenden gemeinsamen Eintopfessen, diesmal im Altarraum der Kirche, für das Ulrike Schmidt-Glawatz und ihr Team sorgen. Schlicht, aber stärkend für den Schritt in die neue Woche und in den Herbst. Kommen Sie, der Tisch ist gedeckt!
Bis heute sind die Bilder von den friedlichen Demonstrationen in Leipzig, Berlin und anderen ostdeutschen Städten in unseren Köpfen. Auch die Bilder vom Fall der Mauer in Berlin und der Öffnung der Grenzübergänge sind fest in unserem Gedächtnis verankert. Diese historischen Ereignisse waren der Abschluss verschiedener Entwicklungen in der damaligen DDR und der Sowjetunion.
Prof. Dr. Andreas Busch, Politikwissenschaftler an der Universität Göttingen, geht es in seinem Vortrag am Mittwoch, 2. Oktober um 19 Uhr im großen Gemeindesaal der Rats- und Marktkirche St. Johannis in Göttingen darum, die politischen und ökonomischen Aspekte dieser Entwicklungen nachzuzeichnen und zu analysieren.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Ev. Stadtakademie Göttingen (weitere Infos: www.ev-stadtakademie-goe.de)
Ökumenischer Gottesdienst zum Gänselieselfest 2019
Gänselieselfest – St. Johannis ist dabei! Am Sonntag, 29. September findet um 11 Uhr auf dem Johanniskirchhof der traditionelle ökumenische Gottesdienst zum Gänselieselfest statt. Ehe der Trubel um Aktionen des Einzelhandels zum verkaufsoffenen Sonntag losgeht, erfolgt ein stimmungsvoller Einstieg in den Tag auf der Bühne neben der Rats- und Marktkirche St. Johannis mit Besinnung auf Psalm 1: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“ Pastor Gerhard Schridde führt durch den Gottesdienst und bindet allerhand Gäste in den Ablauf ein, darunter das vor einem Jahr gewählte "kleine" Gänseliesel und das amtierende "große" Gänseliesel.
Außerdem sei Ihrer Aufmerksamkeit eine kirchenpädagogische Führung um 12 Uhr mit Diakonin Bettina Lattke empfohlen, die das Thema hat: „Vom Chorraum der Kirche bis zum Garten im Johanniskirchhof“. Erleben Sie einen Rundgang mit Betrachtung der Fenster in der Kirche, Erläuterungen zu den vorfindlichen Baustilen Romanik und Gotik bei einem Rundgang um die Kirche sowie einen Blick in das Pfarrhaus und den dahinter liegenden, sonst selten zugänglichen Garten im romantischen, vollständig umschlossenen Johannisviertel in der Innenstadt.
Wasser ist unser wichtigster Rohstoff. Über 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. 97,5 Prozent des Wassers finden sich als Salzwasser in den Meeren. Von den restlichen 2,5 Prozent ist nur ein knappes Drittel sauberes Grundwasser, Tendenz fallend.
Was hier im Bild unter dem Beitrag also so selbstverständlich aus dem Hahn fließt, bereitgestellt von den Göttinger Stadtwerken, ist ein außergewöhnlicher Stoff: Wasser hat die größte Oberflächenspannung, die höchste Wärmekapazität aller Substanzen und es hat die Fähigkeiten, andere Substanzen in sich aufzulösen. Wasser ist Bewegung, Wasser ist kostbar, Wasser ist Leben.
Wissen wir alles über Wasser? Gehen wir achtsam mit Wasser um? Sichern wir nachhaltig die Versorgung mit Wasser?
In jedem Falle gilt: Über Wasser lässt sich trefflich philosophieren. Eine gute Möglichkeit dazu bietet sich in der Teilnahme, aktiv oder zuhörend, am Samstag, 21. September um 18 Uhr im Altarraum der Rats- und Marktkirche St. Johannis: Pastor Gerhard Schridde kommt mit Dr. Gerd Rappenecker, Technischer Vorstand der Stadtwerke Göttingen AG, ins Gespräch und öffnet dieses auch für die Teilnehmenden.
Das ist das Prinzip der Reihe „L‘ Esprit“ an St. Johannis: Information und Thesen, Gespräch und Begegnung, begleitet von Musik und Imbiss, Gemeinschaft schlechthin.
Sie erinnern sich: Im Gottesdienst am 26. Mai in der Rats- und Marktkirche St. Johannis wurde Prof. Dr. Jürgen Wehnert zum Pastor im Ehrenamt ordiniert. Nun steht er der Johannisgemeinde am Sonntag, 15. September um 11 (!) Uhr als Gastprediger zur Verfügung.
Jürgen Wehnert wurde in Braunschweig geboren und wuchs in Hannover auf. Er studierte Evangelische Theologie und Germanistik an der Universität Göttingen. Sein Vikariat absolvierte er in der St. Sixti-Gemeinde, Northeim. Er wurde im Fach Neues Testament promoviert und habilitiert und erhielt die Lehrbefugnis zunächst für dieses Fach, später für das Fach Biblische Theologie. Seit 2004 nahm er die Professur für Biblische Theologie an der TU Braunschweig wahr, seit 2014 zusätzlich Lehraufträge an der Universität Göttingen.
Dieser Dreiklang will nicht so recht starten? Etwas sperrig erscheint er. Was also ist das? Nun, es ist wieder ein Spannungsbogen, der sich in dieser Woche um St. Johannis zieht, und das trotz (und diesmal sogar wegen) der Bauphase im Hauptschiff.
Renaissance:
Am Samstag, 7. September um 18 Uhr gastiert zum traditionellen Motettentermin das Orlando Ensemble aus Potsdam im Altarraum der Rats- und Marktkirche St. Johannis. Es widmet sich in besonderem Maße der Renaissancemusik, sucht aber ebenso nach deren Ursprüngen im Mittelalter und verfolgt ihre Spuren bis in unsere Zeit hinein. Schauen, hören und vor allem bewundern Sie Juliane Maria Esselbach (Sopran), Henny Mirle (Mezzosopran), Kai Schulze-Forster (Truhenorgel, Cembalo), Tilman Muthesius (Viola da gamba), Petra Prieß (Fidel, Violine) und Konrad Navosak (Laute, Chitarrone, Barockgitarre).
Zukunft:
FSJ, unsere nun schon im fünften Jahr tätigen jungen Leute im Freiwilligen Sozialen Jahr arbeiten nicht nur für St. Johannis und die Evangelische Studierenden- und Hochschulgemeinde, sondern sie orientieren sich auch auf die Zukunft: Ist ein Beruf im theologischen Bereich das Richtige für mich? Kim Grove hat am 31. August ihr FSJ abgeschlossen. Die Gemeinde bedankt sich ganz herzlich für ihr großes Engagement, ihre Freundlichkeit und Lernbereitschaft. Der Staffelstab wird von ihr als vierter FSJlerin nun weitergeben an Jannik Simon. Er ist vielen in der Gemeinde schon als Mitglied des Posaunenchors St. Johannis bekannt. Ihm ist die Freude an der neuen Tätigkeit zu wünschen, die die bisherigen Stelleninhaber auch ausgestrahlt haben. Im Predigtgottesdienst am Sonntag, 8. September um 11 (!) Uhr verabschiedet Pastor Gerhard Schridde Kim Grove und führt Jannik Simon in sein Amt ein.
Modern(e):
„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“, so lautet das Motto zum Tag des Offenen Denkmals 2019. Diakonin Bettina Lattke bietet am Sonntag, 8. September um 12 Uhr eine kirchenpädagogische Führung an, in deren Rahmen die Baustelle im Hauptschiff der gotischen Hallenkirche St. Johannis zugänglich sein wird. Im weiteren Verlauf des Tages gibt es noch Führungen, geleitet von Detlef Weill-Radtke (14 Uhr) und Steve Schmidt (16 Uhr), die die Besichtigung der Baustelle und auch das Besteigen des Nordturms beinhalten. Es geht bei diesem Tag des Offenen Denkmals 2019 ganz allgemein darum, den Blick auf alle revolutionären Ideen oder technischen Fortschritte über die Jahrhunderte zu richten und darauf, wie diese Umbrüche neue Kunst- und Baustile herbeiführten und somit ein Zeitzeugnis der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten darstellen. Unabhängig von Denkmalgattung, Zeit und Ort – Umbrüche sind überall zu finden, auch in der Rats- und Marktkirche St. Johannis.
Wer wollte an diesem Wochenende nicht am Gemeindeleben an St. Johannis teilhaben?
Richtig, 11 Uhr ist gemeint. Die sonntäglichen Gottesdienste in der Rats- und Marktkirche St. Johannis in Göttingen beginnen ab dem 1. September immer um 11 Uhr.
Nach einer ersten Erprobungsphase mit dem Beginn um 11 Uhr an Feiertagen beginnt nun eine zweite Erprobungsphase. In der letzten Gemeindeversammlung hat der Kirchenvorstand Stimmen aus dem Teilnehmerkreis zu dieser Neuerung gesammelt und sie in seine eingehenden Beratungen des Für und Wider eines späteren Gottesdienstbeginns einbezogen. Mehrheitlich hatte sich die 11-Uhr-Variante herauskristallisiert.
Der generelle Beginn um 11 Uhr ist ein Angebot für Kirchgänger in und um Göttingen, eine Alternative zum traditionellen 10-Uhr-Beginn an den meisten anderen Kirchen wählen zu können. Der Kirchenvorstand legt Wert auf die Feststellung, dass die neue Regelung zur Anfangszeit um 11 Uhr an St. Johannis nicht in Stein gemeißelt ist, sondern im Laufe der nächsten Monate einer kritischen Würdigung unterzogen wird. Alle Gemeindeglieder sind herzlich eingeladen, an diesem fortgeführten Meinungsbildungsprozess mitzuwirken.
Den Auftakt zur neuen Gottesdienstzeit an St. Johannis macht am Sonntag, 1. September 2019 um 11 Uhr Superintendent Friedrich Selter mit einem Abendmahlsgottesdienst. Beim Kirchenkaffee im Anschluss an den Gottesdienst besteht eine gute Möglichkeit, erste Eindrücke miteinander auszutauschen.