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Schönheit zeigen

Mon, 02 Apr 2018 05:53:59 +0000 von Christian Schräder

Kirchenöffnung an St. Johannis beginnt wieder

Voller Bereitschaft zur Aktivität sitzen 16 Menschen um den im Quadrat aufgestellten Tisch im kleinen Gemeindesaal von St. Johannis herum. Kaffee dampft in den Tassen. „Mit Liebe“ gebackener Zwetschgenkuchen steht zum Verzehr bereit. Und doch ist es nicht eine klassische Kaffeerunde, die hier tagt, sondern ein Arbeitskreis, einer, in dem tatsächlich gearbeitet wird. Auf Einladung von Diakonin Bettina Lattke treffen sich die Kirchenöffner an St. Johannis im „Arbeitskreis Offene Kirche“ zur Planung der Öffnungszeiten in den kommenden Monaten, zunächst bis zum Beginn der Schließung der Kirche wegen der Innenrenovierung ab Sommer 2018.

Schließung, das ist auch gleich das zentrale Wort im Eingangsstatement von Küster Detlef Radtke: „Warum ist die Kirche so selten auf“, wird er immer wieder von Passanten gefragt, wenn er im Vorraum der Kirche oder auch innen arbeitet. Es gibt ein zentrales Bedürfnis vieler Göttinger, aber auch vieler Besucher der Stadt, die im Zentrum gelegene Rats- und Marktkirche St. Johannis zu besuchen. Wer kennte das nicht aus eigenen Besuchen in anderen Städten oder Dörfern? Die Kirche ist es, die magisch anzieht. Dort muss man mal hereingeschaut haben.

Und im Falle von St. Johannis lohnt sich das ja auch besonders. Der schon renovierte Altarraum mit seinen jüngst geweihten Prinzipalstücken aus dem warmen, massiven Ahornholz ist schon allein ein Hingucker. Und die Phantasie kann diesen Eindruck gleich weiterspinnen auf das, was wohl nach der vollständigen Innenrenovierung aus dem Hauptschiff werden wird. Einen ersten Eindruck vermittelt schon das vor erst einem Jahr eingeweihte neue Fenster über dem Nordeingang, das dank einer großzügigen Einzelspende aus der Gemeinde schon jetzt eingebaut werden konnte.

Dies alles zeigen auch die Kirchenöffner von St. Johannis, wenn sie angesprochen werden. Ansonsten halten sie still zurückhaltend ihren Platz am Tisch im Eingangsbereich, auf dem auch zahlreiche Informationsschriften ausliegen. „Warum ist die Kirche nicht öfter auf?“, werden auch sie gefragt. Nun, während der Wintermonate ist die Auskunft schon wegen der Kälte im Kirchenraum nachvollziehbar. Und eine Öffnung ohne Personen, die einen Blick auf das Wohl und Wehe der Kirche werfen, ist leider auch nicht umsetzbar. Nicht jeder Besucher begegnet dem Raum mit dem notwendigen Respekt. Absperrungen oder Glaswände sollen aber nicht Distanz schaffen. Im Gegenteil: Diese Kirche soll immer erfahrbar und erfassbar sein.

Uns so findet die Runde des „AK Offene Kirche“ auch nach fast zweistündiger Beratung - neben der Erörterung von Öffnungsmöglichkeiten auch im zweiten Halbjahr während der Innenrenovierung und einem Ausblick auf die Besonderheiten in der diesjährigen Adventszeit - zu einem ausgefeilten Betreuungskonzept mit Regelanwesenden und Stellvertretungen bzw. Springern. Die Rahmendaten für die Öffnung in der nächsten Zeit sehen wie folgt aus:

Mittwochs: 11 – 13 Uhr
Donnerstags: 11 – 17 Uhr
Freitags: 11 – 15 Uhr

Samstags: 11 – 15 Uhr


Den Kirchenöffnern sei Dank! Den Besuchern sei Freude!
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