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Abschied von Lotti Müller

Thu, 25 Jun 2020 05:45:03 +0000 von Gerhard Schridde

Lotti Müller ist von uns gegangen. Als Ehefrau des langjährigen Küsters an St. Johannis, Kurt Müller, wohnte sie während seiner Dienstzeit mit der großen Familie im Dachgeschoss des Gemeindehauses am Johanniskirchhof.
 
Sie hatte einen eigenen Anstellungsvertrag für Reinigungsarbeiten in der Gemeinde. Aber viel bedeutsamer war doch, wie sie sich im Lauf der Jahre in ihrer tatkräftigen und zupackenden Art vielfältig für die Gemeinde engagiert hatte. So arbeitete sie an der Seite von „Fräulein Wendeburg“ bei der Schularbeitenhilfe und Betreuung von Kindern aus ärmeren Familien in der Gemeinde mit und sorgte dabei vor allem für die Beköstigung. Überhaupt waren Kochen und Backen für die Gemeinde ihr Ding. Viele schmackhafte Mittagessen am Erntedankfest oder bei anderen besonderen Anlässen hat sie zubereitet. Wenn es sein musste, konnte sie auch ganz schnell improvisieren, so als einmal über Nacht die angesetzte Erbsensuppe „umgekippt“ war. Unvergessen ist mir der meterlange Stollen, der beim Basar draußen vorm Gemeindehaus von einem großen Brett portionsweise verkauft wurde.
 
Sie war so etwas wie die „Seele des Gemeindehauses“. Bis fast zum Schluss gehörte sie zum Helferinnenkreis und brachte sich dort mit ihren Anregungen und immer klar in der Meinung ein.  Ein Satz, den sie wohl öfter sagte, lautete: „Der liebe Gott gibt uns Nüsse zu knacken, aber er sagt uns nicht, wie wir sie aufkriegen sollen.“
 
Im Alter von 88 Jahren ist Lotti Müller am 25. Mai 2020 gestorben. Die St. Johannisgemeinde gedenkt ihrer in Dankbarkeit. Gott lasse sie nach einem erfüllten, aktiven Leben nun geborgen sein in seinem Frieden.
 
Klaus Steinmetz, Sup.i.R.
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