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Jeder Tag für die Zukunft!

Tue, 18 Jun 2019 08:35:37 +0000 von Christian Schräder

„L’Esprit“ in St. Johannis zum Thema „Fridays for Future“
 
Hier blühen sie. - Noch?! Auf dem Foto unter diesem Beitrag sehen Sie die Wiesenblumen „Klappertopf“ und „Strand-Grasnelke“, heimische Blumen, vor einem Monat fotografiert im Biosphärenreservat Mönchgut auf Rügen. Vor Ort ganz gewöhnlich, aber teilweise doch im Bestand gefährdet und damit schützenswert. Wie lange wachsen und blühen sie und andere Exponate der Biodiversität noch? Dies ist ein Thema. Das Thema überhaupt?
 
Klimaschutzaktivisten treffen den Zeitgeist, reißen Menschen auch politisch mit, reißen gewohnte Parlamentsmehrheiten ein, zwingen zum Nachdenken. Auch zum Umdenken? Wird dem Klimaschutz-Megathema "Fridays for Future" zu gegebener Zeit Nachhaltigkeit in seinem Anliegen zu attestieren sein? Oder läuft es Gefahr, mit seiner medialen Befeuerung nur ein Hype zu sein, der manche Vorgänger kennt und der über kurz oder lang deren kaum erinnerliches Schicksal erleidet? Außerdem: Es gab und gibt - neben notorischer Antihaltung - auch aus kritischer Abwägung gespeiste andere Einschätzungen zur Lage und zu den vorgetragenen Forderungen. Was folgt? Lagerbildung? Ein Machtkampf um die Frage, wer Recht hat? Hört man sich zu?
 
Fragen über Fragen. Positionen, die zum Diskurs reizen, provozierend auch zum Widerspruch, zur Nachfrage z. B. hinsichtlich der demokratischen Legitimation, zur Seriosität der Auseinandersetzung und zur Faktenbasierung. Und auch: Ist Klimaschutz unser einziges Thema? Ist es unser wichtigstes? Ist es ein Zeichen von elementarer Geschichtsunkenntnis, wenn die Situation, in der wir uns befinden, mit dem Blick auf die Zukunft als schrecklich bezeichnet wird? Von welcher Basis aus diskutieren wir? Wer setzt die Maßstäbe?
 
Dauerhafter Frieden in unserem Land, auch sozialer Frieden, der seine Kraft u. a. aus der Balance von Ökologie und Ökonomie zieht, und relativer Wohlstand, das sind Errungenschaften, die von einer Eltern- und Großelterngeneration gestaltet wurden, der jetzt wiederum - allzu leichtfertig? - Versagen bzw. Nichtstun in den letzten 30 Jahren in Sachen Klimaschutz vorgeworfen wird. Und dies von Engagierten, die selbst noch nicht annähernd 30 Jahre alt sind. Ein Paradox? Wohlverstanden, nein! Ein lebendiges Miteinander, ein Bemühen um lebenswerte Zukunft. Das ist der Sinn des Tuns. Da darf akzentuiert werden. Nach diesem Ziel darf mit aller Kraft gestrebt werden.
 
Und folglich lohnt es sich, darüber zu hören und zu sprechen. Seien Sie am Samstag, 22. Juni um 18 Uhr im Altarraum der Rats- und Marktkirche St. Johannis dabei, wenn Pastor Gerhard Schridde als Gastgeber und Gilda Stechhan (ESG) als Gesprächsmoderatorin durch einen Abend führen, in dem Göttinger Gesichter wie Lilian Vorbrüggen und andere, die hier in der Region für die Bewegung „Fridays for Future“ stehen, mit allen Anwesenden darüber nachdenken, wie es von „Fridays for Future“ vielleicht zu einem „Jeder Tag für die Zukunft“ kommen kann.
 
Anschließend wie immer: Begegnung, Gespräch, Imbiss und eine musikalische Umrahmung, die diesmal von Mitgliedern des Posaunenchors St. Johannis gestaltet wird. 
Quelle: Schräder
Klappertopf und Strand-Grasnelke - Haben sie - und wir - Zukunft?
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