St. Johannis Göttingen

Die Nachricht vom Tod von Thomas Oppermann schockiert uns alle und stürzt auch mich in tiefe Trauer. Er hat unglaublich viel für Göttingen getan. Neben den prominenten Projekten, wie Kunstquartier, Forum Wissen und den Neubau der UMG hat er sich in vieler Hinsicht auch hinter uns als Kirche gestellt. Als im Jahr 2005 der Nordturm der St. Johanniskirche abgebrannt war, hat er sich maßgeblich für einen Wiederaufbau dieses Göttinger Wahrzeichens stark gemacht. Und zuletzt war er es, der sich maßgeblich für die erfolgreiche Beantragung erheblicher Bundesmittel für die Sanierung der St. Johanniskirche und ihre Weiterentwicklung zur Offenen Bürgerkirche engagiert hat. Gerade auch unsere diakonischen Arbeitsbereiche haben ihn immer interessiert. Auf besondere Weise hat er es verstanden, weltanschauliche Neutralität mit einer sachlich begründeten persönlichen Überzeugung in Einklang zu bringen. Vieles werden andere Persönlichkeiten weiterführen. Aber niemand kann den Menschen Thomas Oppermann ersetzen. Seine freundlich zugewandte, konzentrierte und zugleich entspannte Art und seine unbedingte Verlässlichkeit haben genauso wie seine Kunst, Nähe zuzulassen und zugleich professionelle Distanz zu wahren, jede Begegnung mit ihm zu einem wertvollen Ereignis werden lassen. Mit diesen Eigenschaften hat er auch die Kultur politischer Debatten auf allen Ebenen positiv geprägt. Thomas Oppermann fehlt schon jetzt. Wir werden ihn auch als Evangelische Kirche in ehrenvoller Erinnerung behalten. Unsere Gedanken und Gebete begleiten seine Familie in diesen Tagen des unfassbaren Verlustes. 
26.10.2020, Superintendent Friedrich Selter